Dienstag, 20. Dezember 2011

STRANGEWAYS - Age Of Reason

Band: Strangeways
Album: Age Of Reason
Plattenfirma: Dangerous Dog Records
Veröffentlichung: 12.12.2011
Homepage: keine

STRANGEWAYS haben in den 80gern einige der besten AOR-Scheiben rausgeballert – Klassiker wie „Native Sons“, „Walk In The Fire“ oder auch das selbstbetitelte Debüt laufen auch heute noch gerne mal, wenn es darum geht, in der Vergangenheit zu schwelgen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich bis heute noch nicht in das 2010 veröffentlichte Comeback „Perfect World“ reingehört habe. Sämtliche Reaktionen darauf, die ich mitbekommen habe, waren negativ, jeder sprach von der Enttäuschung des Jahres usw. Ich wollte mir einfach mein Bild der britisch-amerikanischen Freundschaft nicht kaputt machen. Aber jetzt zählt´s, denn mit „Age Of Reason“ steht nur ein Jahr nach „Perfect World“ ein weiteres Album in den Startlöchern und will dieses Mal von mir rezensiert werden.

Als ich das erste Mal den Schritt gewagt habe und „Age Of Reason“ aufgelegt habe (sorry, bin halt noch vom alten Schlag), war ich etwas verwirrt. Es gibt nur langsame Stücke, kein Song, der rockt oder auch nur annähnernd mit dem Fuß wippen lässt. Ich hab den ersten Versuch auch ziemlich schnell abgebrochen, aber schon beim zweiten Durchgang habe ich anscheinend die richtige Gemütslage erwischt, und siehe da: was Terry Brock und seine Mannen da zusammengebraut haben, kann mir richtig gut gefallen. Ich würde Euch empfehlen, dass Ihr Euch das Album an einem richtig regnerischen Sonntag nachmittag gemütlich reintut, denn was STRANGEWAYS auf „Age Of Reason“ machen, könnte man glaube ich am Besten mit den aktuellen DARE vergleichen. Nicht, was die Musikrichtung an sich angeht, sondern die Gelassenheit in den Songs gepaart mit wunderschönen Melodien. Die Band will nicht drauf los rocken sondern erzeugt eine melancholische Stimmung, die einen nicht mehr los lässt.

Gut, im Prinzip besteht des neue Album aus 10 Balladen, und wer das nicht verkraften kann, für den ist diese Rezi hier wohl am Besten zu Ende :-). Wer aber bereit ist, tiefer einzutauchen, wird überrascht sein, wie gefühlvoll Rockmusik sein kann, ohne kitschig zu wirken oder zu langweilen. „The Sentinel“ ist ein toller Einstieg – natürlich immer unter den o.g. Voraussetzungen. Wer ein Rockalbum erwartet, wird definitiv enttäuscht sein. „Run“ kann mich nicht so ganz überzeugen, hier fehlt mir die Leidenschaft des Openers. Das macht das starke „Playin It Over“ aber locker wieder wett, dieser Refrain ist einfach weltklasse. Und so geht es weiter: Stück für Stück taucht man ein in die beste Kuschelrock-CD die sich je im Player befunden hat (besonders, wenn man bedenkt, dass heute RIHANNA drauf ist, haha). Ich möchte eigentlich keine weiteren Songs herausheben, da sich das Niveau während der kompletten Scheibe auf gleicher Höhe befindet und „Age Of Reason“ am Besten als Komplettwerk funktioniert. Damit möchte ich es mir auch nicht leicht machen, aber wer bisher Gefallen an der Musik gefunden hat, wird auch mit dem weiteren Verlauf etwas anfangen können.

Daher ist mein Fazit ganz einfach: Wer mal abtauchen möchte und genug hat vom ganzen Streß da draussen, für den ist der aktuelle Output von STRANGEWAYS genau richtig. Reinlegen und gut gehen lassen. Wem 10 ruhige Stücke zu viel sind, sollte eher die Finger davon lassen. Mir persönlich hat die Reise außerordentlich gut gefallen und daher gebe ich den Jungs 8,5 relaxte Punkte. Vielleicht machen sie nächstes Mal wieder mehr Rock´n Roll, wer weiß? Für mich zählt das Hier und Jetzt und vielleicht gebe ich mir jetzt doch noch die Vorgängerscheibe „Perfect World“, obwohl mir jeder davon abgeraten hat.

WERTUNG:





Trackliste:

1.The Sentinel
2.Run
3.Playin It Over
4.As We Fall
5.Call
6.End Of The Day
7.Alive Again
8.Silver Moon
9.Frozen
10.Long Road

Stefan

2 Kommentare:

  1. Frozen ist ja wohl keine Ballade sondern ein Klasse Rocker!

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    1. Da hast Du absolut recht! Ich hab ja auch nichts gegenteiliges behauptet...ich habe nur geschrieben, dass "Age Of Reason" IM PRINZIP aus 10 Balladen besteht, womit ich ausdrücken wollte, dass die Platte sehr ruhig ausgefallen ist.
      Cheerz
      Stefan

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